Zukunfts-Empowerment: Was brauchen junge Erwachsene?

Politiker*innen, Vertreter*innen aus Verwaltung und von Unternehmen haben sich gemeinsam mit Jugendlichen des STREET COLLEGE erneut zu einem Bildungsfrühstück getroffen. Anlass zu dieser digitalen Runde zum Thema „Zukunfts-Empowerment: Was brauchen junge Menschen in dieser herausfordernden Zeit um eine (berufliche) Perspektive entwickeln zu können?“, war nicht nur, dass Jugendliche und junge Erwachsene eine Gruppe zu sein scheinen, die in der Pandemie weder beachtet wird noch Gehör findet, sondern auch unsere Beobachtungen im STREET COLLEGE, die sich in weiten Teilen mit Ergebnissen aktueller Studien decken (z.B. COSMO):

Junge Menschen, die sich in einer Übergangszeit befinden, sind per se schon in einer unsicheren Lebensphase. Eine Zeit die normalerweise geprägt ist von Bewegung und Neuorientierung. All das ist gerade pandemiebeding nicht möglich. Für viele stellt sich die Frage: Wohin kann ich mich orientieren? An was kann ich mich halten, wenn die Zukunft unklarer scheint als je zuvor?

Was brauchen junge Menschen, um gerade jetzt Perspektiven entwickeln zu können und nicht zu resignieren oder „das Nächstbeste das sich bietet“ zu tun. Ungeachtet dessen, ob dieses „Nächstbeste“ den eigenen Interessen und der Persönlichkeit anspricht.

Mit dieser Frage haben sich die Teilnehmenden in Kleingruppen begeben.

Die großen Themen waren Zeit und Vertrauen.

Zeit, um herauszufinden: Was erfüllt mich? Was sind meine Interessen? Was ist dieser individuelle Faktor meines Mensch-Seins? Was macht mich aus? Denn da bin ich am Besten. Zeit, um die Batterien aufzuladen nach diesen herausfordernden Monaten der Pandemie.

Vertrauen seitens der Gesellschaft, dass junge Menschen sich freiwillig in ihnen entsprechende Lern- und Orientierungssettings begeben. Damit dieses „Mach doch was du willst“ nicht zu einer neoliberalistischen Farce wird, stellt sich die Frage, was unsere gesellschaftspolitische Verantwortung ist? Genau das: allen jungen Menschen Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit zu ermöglichen.

Was braucht es, damit Faktoren wie Armut und die Biografien meiner Eltern keine Rolle mehr spielen, um Teilhabe zu erfahren? Welche Weichen legt hier unser aktuelles Bildungssystem, um genau das zu verunmöglichen?

Fazit:
Schnell, kleine Freiräume schaffen ist genauso wichtig, wie das große Ganze zu verändern. Ein Bildungs- und Übergangssystem, dass sich der Zeit und vor allem den Menschen anpasst.

Miteinander reden, Interesse aneinander haben, Dialog mit denen, um die es geht ist essentiell.

Persönlichkeitsentwicklung/-entfaltung ist schon in der Schule wichtig.

Es braucht Aufmerksamkeit, Freiräume, Vertrauen und das Erleben von Selbstwirksamkeit.

Und das Gute: Wir kennen die Lösungen. Immer mehr Initiativen und Projekte zeigen auf, was alles möglich ist, wenn Freiwilligkeit und Vertrauen die Basis von Lernprozessen sind. Jetzt geht es darum, dieses Wissen in die regulären Strukturen zu überführen.